Bauchwassersucht und Nierenstörung behandeln: In einem weiteren Teil zu den Fischkrankheiten, kommen wir heute auf die Bauchwassersucht zu sprechen. Leider auch eine sehr oft auftretende Krankheit bei Zierfischen. Was man dagegen tun kann, ob die Bauchwassersucht behandelbar ist und wie man sich dagegen schützt erfahrt ihr hier. Welche Heilungsmethoden gibt es?
Erkennung und Symptome der Bauchwassersucht
Zuerst ein paar Merkmale wie man die Bauchwassersucht erkennen kann. Im Grunde steckt dies bereits im Namen der Krankheit, denn der Bauch des Fisches ist stark aufgebläht. Man kann von einem extrem geschwollenen Bauch reden. Dabei gibt es aber noch weitere Symptome für der Bauchwassersucht. Neben der extremen Schwellung des Bauches eines betroffenen Fisches, kommt es immer wieder auch zu Glotzaugen. Auch entzündete Stellen am ganzen Körper können in Verbindung mit der Bauchwassersucht auftreten. Sehr oft haben wir auch schon festgestellt, dass der Körper blass wird oder gewisse Stellen ihre Farbe komplett verlieren. Auch kann es im Bereich des Afters zu Auffälligkeiten kommen. All dies lässt auch eine Bauchwassersucht schnell von einer normalen Überfütterung abgrenzen und unterscheiden. Immer wieder kommt es dazu, dass Aquarianer ihre Bilder senden und fragen, ob es sich hierbei um eine Bauchwassersucht handelt. Sehr oft ist es aber “nur” eine Fettleibigkeit der Zierfische.
Neben den äußerlichen Merkmalen gibt es auch im Verhalten der betroffenen Fische Auffälligkeiten. Hier kann es vorkommen, dass der Fisch im Schwimmverhalten Auffälligkeiten aufzeigt oder aber auch sehr apathisch wirkt. Fassen wir nochmal die wesentlichen Symptome zusammen:
- Stark geblähter und geschwollener Bauch (Siehe dazu die Bilder)
- Schwimmverhalten gestört
- Eher träge und apathisch
- Auffälligkeiten (Rötungen, Schwellungen) am After des Fisches
- Blasse Stellen am Körper
- Glotzaugen
- Schuppen spreizen sich vom Körper
Natürlich müssen nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten. Es kann eine Kombination aus verschiedenen sein. Entscheidend ist auch hier, dass man die Krankheit schnell erkennt.
Ursachen der Bauchwassersucht
Hier scheint es in der Wissenschaft und Ursachenforschung noch einige Ungereimtheiten zu geben. Letztendlich sind die Ursachen nicht zu 100% bestimmt. Die Bauchwassersucht scheint sich vor allem aber durch Bakterien und Viren zu entwickeln. Dabei sind folgende Batterien genannt. Pseudononas und Aeromonas. Beides sind stäbchenförmige aerobe Bakterien und Sporen. Diese scheint sich über Monate in einem Aquarium aufhalten und entwickeln zu können, ohne dass dabei Erkrankungen der Fische ausgelöst werden. Erst eine Änderung oder ein Stressfaktor, welches das Immunsystem der Fische verändert, führt dazu, dass die Fische die Bauchwassersucht bekommen. Die Abwehrkräfte und das Immunsystem kann nicht mehr dagegen ankämpfen und somit kommt die Bauchwassersucht zum Tragen.
Aber warum bläht sich denn der Bauch so auf?
Die Ursache liegt hier bei einem innerlichen Zerfall der Organe. Zu Beginn meist mit der Auflösung der Niere oder aber auch der Leber. Dies verursacht dann eine Absonderung von Flüssigkeit, welche sich in der Bauchhöhle ansammelt. Dadurch schwillt der Bauch an. Aber auch andere Symptome kommen dann zustande, wenn die Niere oder andere Organe zerfallen. Sei es die Ansammlung von Wasser im Bereich der Augen (Glotzaugen) oder aber auch weiße Ausscheidungen aus dem After. Die Untersuchung des Kots spielt dabei auch eine wichtige Rolle.
Ist die Bauchwassersucht ansteckend?
Leider muss man hier davon ausgehen, dass wenn sie auftritt meist mehrere Zierfische davon betroffen sind. Die Schwächung betrifft meist mehrere Fische. In der Praxis und aus den Erfahrungen die Aquarianer, kommt es meist zu einer Ausbreitung zumindest auf eine ganze Art von Zierfischen.
Bauchwassersucht erfolgreich bekämpfen und heilen
Wie kann ich die Erkrankung heilen? Eines gleich vorweg. Der Erfolg einer Heilung kann nicht immer garantiert werden. Ein Erfolg ist meist aber möglich, wenn man die Bauchwassersucht im Anfangsstadium erkennt. Ist dies nicht der Fall, dann scheint es schwer zu werden. Deshalb gilt auch hier wie wir bereits bei der Erkennung von Fischkrankheiten ausführlich erläutert haben, dass die Fische sehr gut beobachtet werden müssen. Ohne Zugabe von chemische Mitteln und Medikamenten scheint ein Erfolg fraglich zu sein. Dennoch gibt es auch Erfolge mit der Behandlung durch eine Salztherapie. Hier wird das Aquarium Wasser mit Salz angereichert.
Folgenden Wirkstoffe können bei einer Behandlung Erfolg versprechen:
- Nifurpirinol wie es bei JBL Furanol Bestandteil ist
- Sera Baktopur hat ebenfalls diesen Stoff enthalten
Die genaue Behandlung und Dosierung, sowie die Darreichungsformen sollte man bei dem jeweiligen Hersteller genau entnehmen.
Im Grunde wirken beide Präparate gegen bakterielle Infektionen und sind daher auch für andere Erkrankungen ratsam. Sei es gegen innere Infektionen oder aber auch über äußere Infektionen. Somit könnte man auch die Flossenfäule oder andere Fischkrankheiten damit behandeln.
Zu beachten gilt auch, dass im Anschluss einer Behandlung einiges beachtet werden sollte. Nicht nur der Wasserwechsel kann hier Sinn machen, sondern auch eine Filterung über Torf.
Wie kann ich der Bauchwassersucht vorbeugen?
Wenn man einige Dinge beachtet, kann man sich auch gegen die Bauchwassersucht schützen. Vor allem die Wasserwerte und Hygiene und auch das Gleichgewicht des Aquariums spielt hier eine Rolle. Wasserwerte wie GH, KG oder PH sollten passen und auch der Wasserwechsel sollte nicht vernachlässigt werden. Nachfolgend einige Dinge zum Einhalten:
- Hartes Ausgangswasser im Aquarium vermeiden
- Weiches Wasser ist weniger Anfällig gegen die Bauchwassersucht
- Wasserhygiene achten
- Regelmäßiger Wasserwechsel
- Kein Überbesatz
- Keine Überfütterung der Tiere
- Reduzierung des Infektionsdrucks durch Ausscheidungen und Wasserbelastungen
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Bauchwassersucht gemacht? Gibt es Tipps zur Hilfe und Behandlung von eurer Seite? Bilder jbl.de