Wie funktioniert eine Osmose / Umkehrosmose Anlage?

Osmose / Umkehrosmose ja oder nein?: Heute werden wir uns mit der Osmose oder besser gesagt mit der Umkehrosmose befassen. Neben dem Funktionsprinzip, gehen wir auch auf den Unterschied zwischen Umkehrosmose und Osmose ein. Für viele sind diese Begriffe nicht sauber zu trennen. Natürlich zeigen wir euch, wann eine Osmose oder Umkehrosmose Anlage Sinn machen kann und was diese Kosten.

Osmose Umkehrosmose

Was ist der Unterschied zwischen Osmose und Umkehrosmose bzw. was ist denn Überhaupt die Osmose?

Beginnen wir mit der Osmose und was man darunter versteht. Wir wollen diesen Vorgang vereinfacht aufzeigen. Leicht und Verständlich. Im Grunde geht es um den Ausgleich durch eine halbdurchlässige (semipermeable) Membran. Eine Membran fungiert hier als Sieb. Im Grunde lässt sie Wasser immer durch jedoch andere Moleküle wie Salze oder aber auch Zucker jedoch nicht. Diese Trennung von Flüssigkeiten findet bei der Osmose in einem gleichen molekularen Verhältnis statt.

 

 

Beispiel: Befindet sich auf der einen Seite der Membran eine Flüssigkeit mit einem 10 prozentigen Salzgehalt, und auf der anderen Seite eine Flüssigkeit mit einem 20 prozentigen Salzgehalt, dann wird sich dieser solange Ausgleich bis beiden Seiten den selben Salzgehalt haben. Die Flüssigkeitsmoleküle tauschen sich hier durch den osmosischen Druck so lange aus bis ein Gleichgewicht besteht. Man kann auch anders davon reden, dass sich auf einer Seite der Membran mehr Wasser und Teilchen befinden wie auf der anderen Seite und diese sich solange ausgleichen bis auf beiden Seiten das gleiche Niveau herrscht. Man nennt dies auch den Molekül Wechsel. Dieser Wechsel findet solange statt bis sich die verunreinigte Seite an die andere Seite angeglichen hat. Die Osmose.

 

 

Man stelle sich diese Membran wie ein feiner Filter vor. Durch den Druck werden sich immer noch gewisse Größen von Salz Molekülen durch diesen Filter bewegen. Der osmosische Prozess sorgt durch eine physikalische Methode für den Ausgleich.

Unsere Körperzellen funktionieren auch nach diesem osmosichen Prozess. Auch hier werden die Stoffwechselprozesse nach dem Prinzip der Osmose angeglichen.

Wer noch mehr Infos dazu benötigt findet diese auch auf Wikipedia in einer wissenschaftlichen Aufarbeitung zur Osmose.

Umkehrosmose einfach erklärt

Was ist Osmose Wasser?

Kommen wir nun zum Osmose Wasser von dem man immer wieder in der Aquaristik liest. Im Grunde ist dies ein Wasser, welches durch die Umkehrosmose entstanden ist. Damit man also weiß, was Osmose Wasser ist, müssen wir zuerst die Umkehrosmose erklären.

Dennoch kann man hier bereits folgendes sagen. Osmose Wasser ist frei von Phosphat, Schwermetallen und Nitrit wie auch Pflanzenschutzmitteln Silikat wird auch eine Osmose Anlage nicht aus dem Wasser bekommen. Wesentlich verändern wird sich das Wasser auch im Bereich der Härte und der Leitfähigkeit in Mikro Siemens. Hier können Werte erzielt werden welche quasi fast gegen Null gehen und anschließend durch Zugabe von Salzen sogar wieder auf gehärtet werden muss.

Was ist die Umkehrosmose?

Wie bereits oben beschrieben ist das Ergebnis der Umkehrosmose das Osmose Wasser oder auch reines / sauberes Wasser genannt. Dies wird recht einfach dadurch erreicht, dass der Druck auf der einen Seite der Membran höher ist als die auf der anderen Seite. Mit diesem Druckunterschied wird erreicht, dass das verschmutze, also nicht reine Wasser, sich nur in die eine Richtung der Membran absetzt. Somit redet man hier von einer Umkehrosmos. Das Ziel ist es dabei reines Wasser, das sogenannte Osmose Wasser zu erzeugen.

 

Ziel der Umkehrosmose ist die Gewinnung von Osmose Wasser

 

Natürlich würde nur nach diesem System die Membran sehr schnell verschmutzen und nicht einmal mehr das reine Wasser wurde es auf die andere Seite schaffen. Die verschmutze Lösung vor der Membran steigt immer weiter an und bringt das System zum Erliegen. Deshalb wird bei einer Osmose Anlage die Seite der Verschmutzung abgeleitet und abgeführt. Somit landet letztendlich das konzentrierte Abwasser, welches besonders viele Moleküle in sich trägt im Abfluss.

Je höher der Druck aus der Wasserleitung, desto besser funktioniert das System. Bei Drücken von 5 Bar wird das Wasser wesentlich besser demineralisiert, als bei einem Druck von 3 Bar. Unter 3 Bar wird es nicht mehr zu Osmose kommen, da der Druck zu gering ist, so dass die Membran nicht mehr arbeiten kann.

 

Die Funktion und der Aufbau einer Umkehrosmose Anlage

Wie bereits oben beschrieben, arbeitet im Grunde so auch die Umkehrosmose Anlage. Auf einer Seite wird das Leitungswasser angeschlossen und sorgt mit dem notwendigen Druck von mehr als 3 Bar dafür, dass die Trennung von reinem und unreinem Wasser durch die halbdurchlässige Membran stattfinden kann. Ein weitere Schlauch läst das verschmutze Abwasser abfließen und aus dem anderen Schlauch kommt das saubere Wasser raus. Dieses ist dann komplett entsalzen. Bei guten Osmoseanlagen, ist es sogar möglich zeitgesteuert eine Spülung der Membran vorzunehmen. Somit bleibt diese frei von Ablagerungen und hält somit auch recht lange. Andere Anlagen müssen händisch gespült werden. Dazu wird meist ein Hahn montiert welchen man je nach Wasserhärte in gewissen Abständen aufmachen muss, um die Membran zu spülen. Dies kann von nach jedem Betrieb bis zu 15 Minuten sein, oder aber bei bereits weichem Ausgangswasser auch nur alle zwei Wochen notwendig sein.

Ein weiteres Leistungsmerkmal einer Osmose Anlage ist das Verhältnis zwischen dem abgeleiteten verschmutzen Wasser und dem reinen Osmose Wasser. Je größer dieses Verhältnis, desto besser. Ein Verhältnis von 1:1 ist meist sehr wirkungslos und wird kein Osmosewasser herstellen. Hier sollten Verhältnisse von 4:1 erzielt werden. Nicht jede Osmoseanlage arbeitet hier gleich.

Vor der Membran einer Osmoseanlage sitzt meist auch noch ein Vorfilter und ein Aktivkohlefilter. Diese haben auch nur eine begrenzte Haltbarkeit und müssen in gewissen Abständen getauscht werden. Hier sollte man die Empfehlung des jeweiligen Herstellers beachten.

Osmose Wasser

Unterschiede von Osmoseanlagen

Wer sich bereits mit einer Osmoseanlage beschäftigt hat wird schnell gewisse Preisunterschiede feststellen. Wie diese zustande kommen und auf was sie achten sollten erfahrt ihr hier.

Neben der Spülfunktion, ist meist auch der Durchsatz entscheidet, also wieviel Osmosewasser innerhalb einer Stunde oder eines Tages produziert werden kann. Zudem zeigt auch die Leistung einer Osmoseanlage, bis zu welchem Grad das Wasser gereinigt werden kann. Meist geht man hier von 95 Prozent Osmose Wasser bei der Rückhaltung aus. Zudem ist es auch entscheidend wie sparsam die Umkehrosmoseanlage mit dem abgeleiteten Wasser umgeht. Hier gibt es in der Zwischenzeit Anlage welche mit einem Verhältnis von 1:1.5 auskommen. Meist haben sehr gute Anlagen auch zusätzliche Pumpen eingebaut, welche für einen ausgewogenen Druck sorgen. Auch die automatische Spülung ist bei hochwertigen Geräten bereits eingebaut.

Entscheidet sind auch die Filterstufen der Anlage. Günstige besitzen hier meist nur zwei Filterstufe, wobei teure Geräte hier mehr Filterstufen benutzen. Sei es Sedimentfilter welche großen Teile wie Sand, Rost, Chlor oder Kalk entfernen, oder aber auch Aktivkohleblocker. Zudem gibt es Aquaphor Filter. Diese schaffen es auch Benzon, Phenol, Pestizide und Schwermetalle aus dem Wasser zu filtern. Alle diese Filter entscheiden auch über die Haltbarkeit der Membran, denn auch diese sollte mal ausgetauscht werden. Die Haltbarkeit entscheidet sich hier aufgrund der Wassermengen und der Vorfilterung. Selbst die Wassertemperatur ist entscheidet. Je kälter das Wasser umso besser ist auch die Funktion und Effektivität einer Umkehrosmoseanlage.

 

Fassen wir nochmals zusammen welche Kriterien sie beim Kauf beachten sollten:

 

  • Wassermenge des Osmosewassers pro Tag oder Stunde V
  • erhältnis zwischen abgeleitetem Wasser und Osmosewasser
  • Automatische Spülung oder mechanische Spülung
  • Art und Anzahl der Filter
  • Kosten und Preis der Anlage
  • Wie viel Liter Osmosewasser benötigen sie pro Tag
  • Kosten der Ersatzfilter und der Ersatzmembran
  • Grad der Entkeimung / Entsalzung spricht wie viel Schadstoffe werden dem Leitungswasser entzogen
  • Haben sie genügend Druck aus der Wasserleitung
  • Wird eine zusätzliche Druckpumpe benötigt

 

Warum benötige ich Osmosewasser im Aquarium?

Diese Frage sollten sie eigentlich selber beantworten können. Schauen wir auf die Anforderungen der einzelnen Zierfische, dann stellt man schnell fest, dass einige Arten, darunter vor allem südamerikanische Arten oder aber auch Garnelen, weiches und eher saures Wasser benötigen. Bei den meisten wird dieses Wasser, aber so nicht aus der Leitung kommen und deshalb müssen wir dieses Wasser entsprechend aufbereiten, damit die Tiere den optimalen Lebensraum haben. Dazu dient das Osmose Wasser perfekt.

 

Alles über die Wasseraufbereitung im AquariumWas man über die Wasseraufbereitung unbedingt wissen sollte

 

Warum ist auch Osmosewasser für uns Menschen gut?

Nicht nur unsere Fische benutzten heute Osmosewasser und deshalb werden auch in vielen Haushalten Umkehrosmoseanlagen heute eingesetzte. Die Gründe liegen auch hier auf der Hand. Mehr als 10.000 Stoffe können heute in unserem Leitungswasser gelöst sein und die meisten sind alles andere als Gesund. Quell und Gletscherwasser sind dagegen viel reiner. Deshalb kann es auch Sinn machen dieses Wasser entsprechend mit einer Osmoseanlage zu beeinflussen. Es gibt aber nicht nur für uns Menschen und der Verzehrung von Wasser entscheidende Vorteile, sondern auch im Alltag. Denken sie nur mal an die vielen Kalkflecken, welche somit vermieden werden können. Auch die vielen Haushaltsgeräte freuen sich über kalkfreies Wasser. Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Bügeleisen und auch Luftbefeuchter freuen sich über Osmosewasser.

Natürlich kann Osmosewasser auch als Trinkwasser verwendet werden. Zudem scheint es beim Kochen einen intensiveren Geschmack der Gewürze zulassen. Wir selber haben bereits festgestellt, dass gefiltertes Wasser vor allem beim Kaffee wesentlich besser schmeckt.

Vor allem freuen sich aber die Aquarienfische über Osmosewasser!

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