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Einsiedlerkrebse – was Du wissen solltest

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Einsiedlerkrebse – was Du wissen solltest

Das Wichtigste in Kürze

Was genau ist ein Einsiedlerkrebs?

Die Einsiedlerkrebse sind eine Überfamilie der Krebstiere. Sie gehören zur Ordnung der Zehnfußkrebse. Sie haben einen weichen Hinterleib, den sie in leeren Schneckenhäusern verstecken. Weitere Informationen findest Du hier.

Gibt es verschiedene Arten von Einsiedlerkrebsen?

Es gibt etwa 1.100 Arten von Einsiedlerkrebsen, die sich in sechs Familien aufteilen. 

Wie kann man Einsiedlerkrebse als Haustiere halten?

Einige Arten von Einsiedlerkrebsen, vor allem die terrestrischen Einsiedlerkrebse, können als Haustiere gehalten werden. Sie benötigen jedoch ein spezielles Terrarium. Näheres findest Du hier.

Einsiedlerkrebse sind eine Gruppe von Krebstieren, die in leeren Schneckenhäusern oder anderen Hohlräumen leben. Man findet sie in vielen Meeren und Küstenregionen der Welt. Einige Arten haben sich aber auch an das Leben an Land angepasst. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über diese faszinierenden Tiere: wie sie aussehen, wie sie leben, was sie fressen und wie man sie artgerecht hält.

Merkmale und Besonderheiten

einsiedlerkrebs
Ein Einsiedlerkrebs auf Endeckungstour.

Als Zehnfußkrebse haben Einsiedlerkrebse fünf Paar Gliedmaßen: ein Paar Scherenbeine, zwei Paar Laufbeine, die aus dem Gehäuse herausragen, und zwei Paar kleinere Beine, mit denen sie das Gehäuse festhalten. Die Scherenbeine sind oft unterschiedlich groß. Sie dienen dazu, den Eingang des Schneckenhauses zu verschließen. Die Laufbeine haben meist kleine Krallen oder Haken, mit denen sie sich an rauen Oberflächen festhalten können.

Der Hinterleib der Einsiedlerkrebse ist weich und ungeschützt. Er ist oft spiralig gedreht oder gekrümmt, um sich dem Gehäuse anzupassen. Er hat auch kleine Anhänge, die Pleopoden genannt werden. Sie können verschiedene Funktionen haben: Bei den Männchen dienen sie zur Übertragung der Spermien, bei den Weibchen zur Befestigung der Eier und bei einigen Arten zur Atmung.

Keyfactbox

Ein wichtiger Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Einsiedlerkrebsen ist, dass die Männchen normalerweise kleinere Scheren haben als die Weibchen, während die Scheren der Weibchen größer und robuster sind, um ihnen bei der Eiablage und der Brutpflege zu helfen.

Die Einsiedlerkrebse haben einen gut entwickelten Kopf mit zwei Augenpaaren: ein Paar Stielaugen, die aus dem Gehäuse herausragen können, und ein Paar Punktaugen auf dem Kopfschild. Außerdem besitzen sie zwei Fühlerpaare: ein langes Fühlerpaar zum Tasten und riechen und ein kurzes Fühlerpaar zum Tasten.

Die Farbe der Einsiedlerkrebse variiert je nach Art und Lebensraum. Sie können braun, grau, grün, rot oder bunt sein. Der Körper einiger Arten ist auch gemustert oder gefleckt.

Lebensweise und Verhalten

Einsiedlerkrebse sind weltweit in vielen Meeren und Küstenregionen verbreitet. Sie leben vor allem in flachen Gewässern wie Riffen, Lagunen oder Gezeitenzonen. Einige Arten haben sich aber auch an ein Tiefsee- oder Landleben angepasst.

Einsiedlerkrebse sind Allesfresser, die sich von verschiedenen organischen Stoffen ernähren. Sie fressen zum Beispiel Algen, Pflanzen, Würmer, Plankton, Fische oder Aas. Zum Greifen, Zerkleinern oder Schälen ihrer Nahrung benutzen sie ihre Scheren. Außerdem haben sie einen muskulösen Magen mit Zähnen. Damit können sie ihre Nahrung weiter zerkleinern.

Hinweis: Um Einsiedlerkrebse zu finden, sucht man in Küstengebieten mit sandigem oder kiesigem Boden, insbesondere an Meeresufern oder in Gezeitentümpeln, nach Muschelschalen, die als Unterschlupf dienen können.

Einsiedlerkrebse sind gesellige Tiere, die oft in Gruppen leben. Sie verständigen sich untereinander durch Laute, Gesten oder chemische Signale. Sie zeigen auch verschiedene Formen von Sozialverhalten wie Kooperation, Konkurrenz oder Aggression.

Einsiedlerkrebse sind dafür bekannt, dass sie in regelmäßigen Abständen ihren Lebensraum wechseln. Sie suchen leere Schneckenschalen oder hohle Gegenstände, die groß genug für ihren Hinterleib sind. Mit ihren Fühlern und Beinen prüfen sie die Qualität und Passform des potentiellen Gehäuses. Haben sie eine geeignete Behausung gefunden, verlassen sie rasch ihre alte und beziehen die neue.

Einsiedlerkrebse müssen oft um ihre Behausung kämpfen oder sie verteidigen. Sie können andere Einsiedlerkrebse angreifen oder bedrohen, um ihnen ihre Behausung zu stehlen. Sie können auch ihre Scheren oder ihr Gehäuse als Waffe einsetzen. Einige Arten bilden auch Ketten oder Reihen von Einsiedlerkrebsen, die sich gegenseitig bei der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf behilflich sind.

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Ein Einsiedlerkrebs trägt seine Behausung immer bei sich.

Fortpflanzung und Entwicklung


Einsiedlerkrebse sind getrenntgeschlechtlich. Es gibt männliche und weibliche Tiere. Die Männchen sind in der Regel mit größeren Scheren ausgestattet als die Weibchen. Die Paarung findet meist in Wassernähe statt. Die Männchen übertragen ihre Spermien mit den Pleopoden auf die Weibchen.

Die Weibchen tragen die befruchteten Eier an ihrem Hinterleib. Sie befinden sich unter der Schale. Die Anzahl der Eier kann je nach Art zwischen einigen hundert und mehreren Millionen liegen. Die Eier sind in der Regel von grüner oder blauer Farbe.

Zusätzliche Information: Wie lange es dauert, bis ein Einsiedlerkrebs aus dem Ei schlüpft, hängt von der Art ab. Bei einigen Arten kann dieser Prozess bereits nach wenigen Wochen abgeschlossen sein, während er bei anderen Arten mehrere Monate dauern kann. Es gibt jedoch keine Standarddauer, da sie von Umweltbedingungen und Art abhängt.

Die Entwicklung der Einsiedlerkrebse ist indirekt, das heißt, sie durchlaufen mehrere Larvenstadien, bevor sie zu erwachsenen Tieren werden. Die Weibchen entlassen die Larven ins Wasser, wo sie frei schwimmen und sich von Plankton ernähren. Die Larven, die einen harten Panzer und lange Stacheln haben, werden Zoea genannt.

Um größer und komplexer zu werden, häuten sich die Zoea mehrmals. Nach einigen Wochen oder Monaten verwandeln sie sich in eine andere Larvenform, die Glaucothoe. Die Glaucothoe haben einen weichen Hinterleib und suchen sich einen kleinen Lebensraum. Je nach Art sinken sie auf den Meeresgrund oder gehen an Land.

Die Einsiedlerkrebse häuten sich wieder. Sie werden zu jungen Einsiedlerkrebsen. Sie wachsen weiter und wechseln mehrmals ihre Behausung, bis sie geschlechtsreif sind. Die Lebensdauer der Einsiedlerkrebse kann je nach Art einige Jahre bis mehrere Jahrzehnte betragen.

Haltung und Pflege

Einsiedlerkrebse können als Heimtiere gehalten werden. Voraussetzung ist, dass sie die richtigen Haltungsbedingungen vorfinden. Vor allem Einsiedlerkrebse sind beliebte Terrarientiere, da sie relativ pflegeleicht und interessant zu beobachten sind.

Für die Haltung von Einsiedlerkrebsen braucht man ein spezielles Terrarium mit folgenden Merkmalen:

  • viel Sand als Bodengrund, damit die Tiere graben können
  • flache Wasserstellen mit Salz- und Süßwasser, damit die Tiere trinken und ihre Kiemen befeuchten können
  • die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 70 und 90 % liegen. Die Tiere sollten nicht austrocknen
  • eine angemessene Temperatur von 26-28 °C am Tag und mindestens 21 °C in der Nacht, damit die Tiere nicht unterkühlen
  • gute Belüftung, damit die Luft nicht zu stickig wird
  • ausreichende Beleuchtung zur Simulation eines Tag-Nacht-Rhythmus
  • ausreichend Platz für mehrere Tiere, mindestens 80 x 40 x 40 cm

Achtung: Für die Einrichtung des Terrariums braucht man in jedem Fall ein Thermometer und ein Hygrometer, um die Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen zu können

Einsiedlerkrebse werden täglich gefüttert. Das Futter sollte abwechslungsreich und in kleinen Mengen angeboten werden. Das Wasser wird regelmäßig gewechselt. Das Terrarium sollte sauber gehalten und alle Abfälle entfernt werden.

Einsiedlerkrebse sollten in Gruppen von mindestens drei Tieren gehalten werden. Sie sollten nur mit Artgenossen der gleichen Art vergesellschaftet werden. Mit anderen Tieren, die sie stören oder verletzen könnten, sollten sie nicht zusammen gehalten werden.

Zur Überprüfung ihres Wohlbefindens sollten Einsiedlerkrebse regelmäßig beobachtet werden. Sie sollten nicht unnötig gestört oder berührt werden. Sie sollten nicht mit Gewalt oder Gewaltanwendung aus ihrem Gehäuse entfernt werden. Sie dürfen nicht gestresst oder misshandelt werden.

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Ein einsamer Einsiedlerkrebs erkundet die Küstenwelt.

Vielfältige Tiere

Einsiedlerkrebse sind also spannende Tiere, die viel über die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit des Lebens auf der Erde erzählen können. Bei artgerechter Haltung und Pflege sind sie auch interessante Heimtiere, die viel Freude bereiten können.

Es sind gesellige Tiere, die oft in Gruppen leben. Mit Hilfe von Lauten, Gesten oder chemischen Signalen verständigen sie sich untereinander. Sie zeigen auch verschiedene Formen von Sozialverhalten wie Kooperation, Konkurrenz oder Aggression. Bevor sie zu erwachsenen Tieren werden, durchlaufen sie mehrere Larvenstadien.

Quellen

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