Das Wichtigste in Kürze
Fadenalgen können durch manuelle Entfernung, Einsatz von Fressfeinden und Kontrolle der Nährstoffe kontrolliert werden. Mehr Tipps dazu hier.
Fadenalgen können zu Problemen führen, wie Sauerstoffmangel, behindertem Wasserpflanzenwachstum und mehr. Weitere Infos hier.
Hoher Nährstoffgehalt im Wasser, insbesondere von Phosphat und Nitrat, warme Temperaturen und viel Sonnenlicht begünstigen das Wachstum von Fadenalgen.
Fadenalgen sind eine häufige Erscheinung in vielen Gewässern und Aquarien und können zu einem unansehnlichen Problem werden, das nicht nur die Ästhetik beeinträchtigt, sondern auch die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht stören kann.
In diesem Artikel zeigen wir Dir, was gegen Fadenalgen unternommen werden kann, wie schädlich sie sein können und welche Faktoren ihr Wachstum begünstigen.
Was sind eigentlich Fadenalgen?
Fadenalgen sind eine Gruppe von Algen, die aufgrund ihrer langen, fadenförmigen Struktur ihren Namen erhalten haben. Sie gehören zur Abteilung der Grünalgen (Chlorophyta) und sind in Süß- und Salzwasserumgebungen weit verbreitet.
Keyfactbox
Fadenalgen können in verschiedenen Farben auftreten, darunter Grün, Blaugrün, Braun und Rot. Sie sind mikroskopisch klein und bilden oft filamentöse, netzartige Strukturen, die in dichten Matten oder Teppichen auftreten können.
Fadenalgen können in nahezu jedem Gewässertyp gefunden werden, sei es in Teichen, Seen, Flüssen, Bächen oder auch in Aquarien. Sie sind in der Regel sessil, das heißt, sie heften sich an Oberflächen fest und können auf Steinen, Wasserpflanzen, Unterwasserstrukturen und anderen Substraten wachsen.
Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und schnellen Vermehrung können sie sich bei geeigneten Bedingungen rasch ausbreiten und dabei andere Wasserpflanzen und Organismen überwuchern.
Fadenalgen spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht von Gewässern. Sie sind Primärproduzenten und beteiligen sich an der Photosynthese, bei der sie Lichtenergie in chemische Energie umwandeln und Sauerstoff produzieren.
In moderaten Mengen tragen sie zur Nahrungsgrundlage für Wasserorganismen bei und bieten Lebensraum für kleine Aquatierarten wie Kleinstlebewesen und Insektenlarven.
Allerdings können Fadenalgen auch zu einem Problem werden, wenn sie sich übermäßig vermehren und in großen Mengen auftreten. Ein solches übermäßiges Wachstum wird als „Algenblüte“ bezeichnet.
Diese Algenblüten können das Gewässer grün oder trüb erscheinen lassen und die Sichttiefe verringern. Sie beeinträchtigen nicht nur die Ästhetik des Gewässers, sondern können auch negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und die aquatische Lebensgemeinschaft haben.
So schädlich sind die Algen
Die Schädlichkeit von Fadenalgen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Algenart, des Wachstumsstadiums und der Umweltbedingungen. In geringen Mengen sind Fadenalgen meist nicht schädlich und können sogar zum ökologischen Gleichgewicht beitragen, indem sie Nährstoffe binden und als Lebensraum für Kleinlebewesen dienen.
Probleme treten jedoch auf, wenn sich die Algen massiv vermehren und große Teppiche bilden. In solchen Fällen können Fadenalgen negative Auswirkungen haben:
- Reduktion des Sauerstoffgehalts: Bei massivem Algenwachstum können die Algen eine große Menge an Sauerstoff produzieren, wenn sie tagsüber durch die Photosynthese aktiv sind. Doch in der Nacht, oder wenn die Algen absterben und verrotten, verbrauchen sie Sauerstoff und können zu einem Sauerstoffmangel im Gewässer führen. Dies kann zu Problemen für Fische und andere aquatische Lebewesen führen, die auf ausreichend Sauerstoff angewiesen sind.
- Blockierung von Filtern und Leitungen: Fadenalgen können sich in Filtern und Leitungen ansammeln und diese verstopfen. Dies beeinträchtigt die Leistung von Filteranlagen und kann zu einer unzureichenden Reinigung des Wassers führen.
- Verschlechterung der Wasserqualität: Das massive Algenwachstum führt dazu, dass sich das Wasser grün verfärbt und trüb wird. Dies hat nicht nur ästhetische Auswirkungen, sondern kann auch die Lichtdurchlässigkeit des Wassers verringern, was wiederum das Wachstum von Wasserpflanzen beeinträchtigen kann.
- Konkurrenz um Nährstoffe: Durch das schnelle Wachstum der Algen kann es zu einer erhöhten Konkurrenz um Nährstoffe kommen, was andere Pflanzen und Organismen im Gewässer negativ beeinflussen kann.
Zusätzliche Information: Einige Fadenalgenarten sind in der Lage, Toxine zu produzieren, die für Fische und andere Lebewesen im Gewässer schädlich sein können.
Um das Algenwachstum zu kontrollieren und negative Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und eine regelmäßige Kontrolle des Gewässers durchzuführen.
Das begünstigt ihr Wachstum
Die Veränderung der Wasserchemie kann ebenfalls das Wachstum von Fadenalgen beeinflussen. Ein hoher Nährstoffgehalt im Wasser, insbesondere von Phosphat und Nitrat, begünstigt das Algenwachstum.
Daher ist es wichtig, die Nährstoffe im Wasser zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reduzieren. Der Einsatz von Pflanzen im Gewässer kann helfen, überschüssige Nährstoffe zu absorbieren und das Algenwachstum zu verringern.
Das Licht ist ein weiterer wichtiger Faktor, der das Wachstum von Fadenalgen beeinflusst. Algen benötigen Licht für die Photosynthese, daher wachsen sie bevorzugt in gut beleuchteten Bereichen.
Eine Reduzierung der Lichteinstrahlung kann daher das Algenwachstum hemmen. Dies kann durch den Einsatz von schwimmenden Pflanzen, das Anbringen von Schattennetzen oder das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern in der Nähe des Gewässers erreicht werden.
Eine Überdüngung der umliegenden Flächen kann ebenfalls zu einem erhöhten Nährstoffeintrag ins Gewässer führen und somit das Algenwachstum fördern. Daher ist es wichtig, den Einsatz von Düngemitteln in der Umgebung des Gewässers zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reduzieren.
Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle beim Algenwachstum. Fadenalgen bevorzugen meist wärmere Temperaturen, sodass sie in den wärmeren Monaten des Jahres besonders stark wachsen können. Eine gezielte Temperaturreduzierung des Gewässers kann das Algenwachstum hemmen.
Fadenalgen vorbeugen: 7 wichtige Schritte
Um Fadenalgen vorzubeugen, musst Du Dich also gut um Dein Gewässer kümmern. Dazu empfehlen wir 7 wesentliche Schritte:
- Regelmäßige Reinigung des Gewässers, um abgestorbene Algen und andere organische Ablagerungen zu entfernen.
- Kontrolle der Nährstoffe im Wasser durch gezieltes Düngen und den Einsatz von Pflanzen, die überschüssige Nährstoffe aufnehmen können.
- Einsatz von Fischen und anderen Lebewesen, die Fadenalgen fressen und so das Algenwachstum begrenzen.
- Reduzierung der Lichteinstrahlung durch den Einsatz von Pflanzen oder Schattennetzen.
- Vermeidung des Einsatzes von Chemikalien, es sei denn, dies ist die einzige praktikable Lösung.
- Überprüfung von Wasserpflanzen auf das Vorhandensein von Fadenalgen, bevor sie in das Gewässer eingebracht werden.
- Regelmäßige Überwachung der Wasserqualität, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
Tipp: Harnischwelse, Salmler, Flaggenbuntbarsche und einige Garnelen fressen Fadenalgen – bestimmt finden sie Platz in Deinem Teich!
Eine umfassende Betrachtung der ökologischen Faktoren und eine gezielte Anpassung der Pflege- und Managementmaßnahmen können dazu beitragen, das Algenwachstum zu kontrollieren und ein gesundes, ökologisches Gleichgewicht im Gewässer aufrechtzuerhalten.
Algenwachstum im Gartenteich: Strategien gegen Fadenalgen
Die Kontrolle von Fadenalgen erfordert ein ausgewogenes Management und eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Regelmäßige Reinigung des Gewässers, Kontrolle der Nährstoffe, Einsatz von Fressfeinden und Reduzierung der Lichteinstrahlung sind einige der Möglichkeiten, um das Algenwachstum zu begrenzen.
Als Primärproduzenten tragen sie zur Nahrungsgrundlage für verschiedene Wasserorganismen bei und bieten Lebensraum für viele Kleinstlebewesen. In moderaten Mengen sind sie ein natürlicher Bestandteil der Gewässer und tragen zur Stabilität des ökologischen Gleichgewichts bei.