Das Wichtigste in Kürze
Salmler sind eine große Gruppe von Süßwasserfischen, die vor allem in Südamerika und Afrika vorkommen. Mehr dazu hier…
Salmler sind in der Regel pflegeleichte und friedliche Fische, die sich gut mit anderen Arten vergesellschaften lassen. Sie benötigen ein ausreichend großes Aquarium mit sauberem und weichem Wasser, das regelmäßig gewechselt wird. Mehr dazu hier…
Es gibt mehr als 2000 bekannte Salmlerarten, die sich auf verschiedene Familien und Gattungen verteilen. Einige der beliebtesten Salmlerarten für Aquarien sind Neonsalmler, Glühlichtsalmler, Blutsalmler, Kirschflecksalmler und Kaisersalmler. Mehr dazu hier…
Salmler gehören zu den faszinierendsten und artenreichsten Fischgruppen der Welt. Sie begeistern Aquarianer durch ihre leuchtenden Farben, ihr lebhaftes Verhalten und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über Salmler wissen musst: von ihrer Herkunft und Systematik über ihre Haltung und Pflege bis hin zu Vermehrung und Zucht.
Abstammung und Systematik der Salmler
Salmler gehören zur Ordnung der Salmlerartigen (Characiformes), die mit über 2000 Arten eine der artenreichsten Ordnungen der Knochenfische ist. Die meisten Salmler leben in Südamerika, wo sie fast alle Gewässertypen besiedeln: von großen Flüssen wie dem Amazonas oder dem Orinoko über kleine Bäche und Seen bis hin zu Überschwemmungsgebieten und Sümpfen. Nur etwa 10% der Salmlerarten kommen in Afrika vor, wo sie vor allem in den Flusssystemen des Kongos, des Nils und des Nigers leben.
Die Familie der Echten Salmler (Characidae) ist mit über 1100 Arten die größte Familie der Salmlerartigen und die viertartenreichste Familie der Knochenfische. Die Echten Salmler zeichnen sich durch einen Fettflossenstachel aus, der sich zwischen der Rückenflosse und der Fettflosse befindet. Zu dieser Familie gehören viele bekannte Aquarienfische wie Neonsalmler, Glühlichtsalmler oder Blutsalmler.
Neben den Echten Salmlern gibt es noch weitere Salmlerfamilien, die für die Aquaristik von Bedeutung sind. Dazu gehören zum Beispiel die Sägesalmler (Serrasalmidae), zu denen auch die berüchtigten Piranhas gehören, die Kopfsteher (Anostomidae), die sich durch ihre schräge Schwimmhaltung auszeichnen, die Schrägschwimmer (Thayeriidae), die ein auffälliges schwarzes Längsband haben, oder die Beilbauchfische (Gasteropelecidae), die durch ihre stark vergrößerte Brustflosse an Äxte erinnern.
Haltung und Pflege von Salmlern im Aquarium
Salmler sind im Allgemeinen unkomplizierte und friedliche Fische, die sich gut für ein Gesellschaftsaquarium eignen. Sie sollten jedoch immer in ausreichender Schwarmgröße gehalten werden, da sie sonst scheu und gestresst werden können. Je nach Art sollten mindestens sechs bis zehn Tiere zusammen gehalten werden.
Das Aquarium für Salmler sollte mindestens 60 cm Kantenlänge haben und mit einer guten Filterung, ausreichender Belüftung und mäßiger Strömung ausgestattet sein. Das Wasser sollte sauber und weich sein, da viele Salmler aus Weichwassergebieten stammen. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7,5 liegen, die Gesamthärte zwischen 2 und 15 °dH und die Temperatur zwischen 22 und 28 °C.
Hinweis: Die Regenerationsfähigkeit der Salmler ist kein Freifahrtschein für schlechte Haltungsbedingungen oder mangelnde Pflege. Du solltest immer darauf achten, dass Deine Salmler gesund und stressfrei sind.
Die Einrichtung des Aquariums sollte den natürlichen Lebensraum der Salmler nachahmen. Dazu gehört eine dichte Bepflanzung mit feinfiedrigen Pflanzen wie Javafarn, Hornkraut oder Mooskugeln, die den Salmlern Schutz und Versteckmöglichkeiten bieten, sowie ein dunkler Bodengrund aus Sand oder Kies, der mit Wurzeln, Steinen oder Höhlen strukturiert ist. Schwache Beleuchtung mit einem Tageslichtzyklus von etwa 12 Stunden fördert das Wohlbefinden der Salmler.
Die Ernährung von Salmlern ist relativ einfach, da sie Allesfresser sind. Sie sollten jedoch nicht nur mit Flockenfutter gefüttert werden, sondern auch mit Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Tubifex, die den Salmlern wichtige Nährstoffe liefern. Außerdem sollte regelmäßig pflanzliches Futter wie Algen, Spinat oder Gurken gefüttert werden, das die Verdauung fördert und Mangelerscheinungen vorbeugt.
Besonderheiten und Kuriositäten von Salmlern
- Salmler haben ein Seitenlinienorgan, mit dem sie Druckschwankungen im Wasser wahrnehmen können. Dieses Organ besteht aus einer Reihe von Poren, die sich an den Seiten des Fisches befinden und mit Nerven verbunden sind. Mit Hilfe des Seitenlinienorgans können sich Salmler im Schwarm orientieren, Beute orten oder Feinde erkennen.
- Salmler haben eine besondere Anpassung an sauerstoffarmes Wasser: Sie können atmosphärische Luft atmen. Dazu besitzen sie ein spezielles Organ, das Labyrinth genannt wird. Das Labyrinth besteht aus einem komplizierten System von Knochenplatten, die von Blutgefäßen durchzogen sind. Wenn die Salmler an die Wasseroberfläche kommen, nehmen sie Luft mit dem Maul auf und leiten sie in das Labyrinth, wo der Sauerstoff in das Blut übergeht.
Tipp: Füttere Deine Salmler nicht zu viel und entferne übrig gebliebenes Futter aus dem Aquarium, um die Wasserqualität zu erhalten.
- Salmler haben eine hohe Regenerationsfähigkeit: Sie können verlorene oder beschädigte Körperteile wie Flossen, Schuppen oder sogar Augen nachwachsen lassen. Dies ist besonders nützlich für Salmler, die in Gewässern leben, in denen sie häufig von Fressfeinden angegriffen oder verletzt werden. Die Regeneration erfolgt durch die Aktivierung von Stammzellen, die sich in den betroffenen Bereichen befinden und sich in die benötigten Zelltypen differenzieren.
Vermehrung und Zucht von Salmlern im Aquarium
Salmler lassen sich in der Regel leicht vermehren und züchten, wenn man einige Grundregeln beachtet. Die meisten Salmler sind Freilaicher, das heißt, sie laichen ihre Eier frei im Wasser ab, ohne sie zu befruchten oder zu pflegen. Einige Arten sind jedoch Schaumnestbauer, die ein Nest aus Luftblasen bauen, in dem sie ihre Eier ablegen und bewachen.
Für die Aufzucht von Salmlern sollte ein separates Aufzuchtbecken mit einem Volumen von ca. 20 bis 40 Litern eingerichtet werden, das mit einem Schwammfilter ausgestattet ist. Das Wasser sollte weich und sauer sein, mit einem pH-Wert von etwa 5 bis 6 und einer Gesamthärte von weniger als 5 °dH. Die Temperatur sollte je nach Art zwischen 24 und 30 °C liegen.
Das Zuchtbecken sollte spärlich bepflanzt sein, mit einer Schicht Torfmoos oder Laub auf dem Boden als Laichsubstrat. Außerdem sollte es einige feinfilzige Pflanzen wie Javamoos oder Hornkraut enthalten, die den Salmlern Schutz bieten. Die Beleuchtung sollte gedämpft sein und nur wenige Stunden am Tag eingeschaltet werden.
Für die Zucht sollte ein gesundes, geschlechtsreifes Paar oder eine kleine Gruppe von Salmlern ausgewählt und in das Zuchtbecken gesetzt werden. Die Salmler sollten vorher gut gefüttert werden, um ihre Laichbereitschaft zu erhöhen. Die Fortpflanzung kann durch einen Wasserwechsel mit kühlerem Wasser angeregt werden.
Salmler laichen in der Regel morgens, indem sie ihre Eier an das Laichsubstrat oder an Pflanzen heften. Die Eier sind sehr klein und durchsichtig und können bis zu mehreren Hundert pro Laichvorgang betragen. Nach dem Laichen sollten die Elterntiere aus dem Zuchtbecken entfernt werden, da sie sonst ihre eigenen Eier fressen könnten.
Je nach Art schlüpfen die Jungfische nach ein bis drei Tagen. Die Jungfische sind zunächst sehr klein und ernähren sich von ihrem Dottersack. Nach etwa einer Woche können sie mit feinem Staubfutter oder Infusorien gefüttert werden. Die Jungfische sollten regelmäßig sortiert werden, um die stärkeren von den schwächeren zu trennen.
Salmler sind beliebte Aquarienfische
Salmler gehören zu den beliebtesten Fischgruppen im Aquarium. Sie bieten eine enorme Vielfalt an Formen, Farben und Verhaltensweisen, die jeden Aquarianer begeistern. Salmler sind im Allgemeinen pflegeleicht und verträglich, wenn man ihnen die richtigen Bedingungen bietet. Salmler sind auch leicht zu vermehren und zu züchten, wenn man einige Tipps beachtet.